Strategie

Den richtigen Preis für die eigenen Produkte finden: Was Sie vor der Shop-Einführung wissen sollten

Sobald ein neues Produkte für den eigenen Shop vorhanden ist, stellt sich bereits die nächste, extrem wichtige Frage: Zu welchem Preis werden die jeweiligen Produkte verkauft? Der Preis ist dabei ein entscheidender Faktor, wenn es später um Profit, Geldfluss, etc. geht. Die richtige Preis-Strategie ist deshalb erheblich wichtig, um den richtigen Preis für Ihre Produkte zu finden.

Hierbei kann zwar viel schiefgehen, das sollte Sie aber dennoch nicht von der Veröffentlichung abhalten, denn: Erst durch Ausprobieren kann man wirklich wertvolle Daten und Wissen über Kunden-Verhalten gewinnen. Deshalb geben wir Ihnen heute möglichst viele Tipps mit auf den Weg, damit die Preisfestlegung in Ihrem Online-Shop so reibungslos wie möglich verläuft.

Preisgestaltung von Produkten – Den richtigen Preis für Ihre Produkte finden

Häufig gestaltet sich die Preissuche für ein bestimmtes Produkt schwierig, da es hierzu unzählig viel Input von Internet, Literatur, etc. gibt. Hier fehlt manchen Shop-Betreibern der Fokus auf bestimmte Dinge und alles wird zu kompliziert, weshalb viele aufgeben.

Das Problem ist, dass Preissetzung ein Thema ist, das von extrem vielen Faktoren und Variablen gleichzeitig abhängt. Dazu gehört zum Beispiel ob das Produkt eher für kurze Zeit verfügbar ist, wie die Marktentwicklung und Nachfrage oder auch das Angebot ist oder Ihre eigenen Unternehmens-Finanzen. Dabei handelt es sich allerdings um keine einmalige Sache. Selbst wenn der Preis einmal zum Start gesetzt ist, heißt das auf keinen Fall, dass dieser dann auch dauerhaft so bleibt.

Um allerdings erstmal den Startpreis zu setzen, müssen alle in das Produkt eingebrachten Kosten betrachtet werden, die Gewinnspanne ganz oben an diese Ausgaben gesetzt werden und dann haben Sie daraus resultierend auch schon den Preis für ihr Produkt. Das klingt eigentlich zu einfach, aber dazu später mehr. Erst einmal gehen wir darauf ein, wie die Preissetzung im Genauen funktioniert.

Warum diese Methode funktioniert

Das wichtigste Element bei der Preisfindung ist, dass der Preis Ihr Unternehmen aufrechterhält. Wenn der Preis die Kosten nicht deckt, ist es langfristig unmöglich zu wachsen.

Es kommen aber noch andere Faktoren hinzu. So zum Beispiel die Beziehung zum Konsumenten oder die Konkurrenzsituation auf dem Markt. Zunächst einmal muss aber immer noch ein Startpreis festgelegt werden.

Startpreis-Setzung

  1. Variablen Kosten berechnen
  2. Profitziel berechnen
  3. Fixe Kosten bedenken

Diese 3 Schritte sollen im Folgenden genauer erklärt werden, um den richtigen Preis für Ihre Produkte zu finden:

1. Variable Kosten berechnen

Als erstes müssen Sie sich klar machen, weiß die Kosten bei jedem einzelnen Produkt sind.

Wenn du deine Produkte bestellst und nicht selber herstellst, sind die variablen Kosten einfach alle Güter die für diese Bestellung pro Produkt aufgewendet wurden.

Wenn du deine Produkt allerdings selber produzierst, ist ein tieferer Blick nötig. Welche und wie viele Materialien wurden in das Produkt gesteckt? Was kostet eine Lieferung eines bestimmten Materials und wie viele Produkte können daraus hergestellt werden? Das gibt einen ungefähren Überblick darüber, was die Kosten pro einzelnem Produkt sind.

Dabei sollten Sie nicht vergessen, dass auch die Zeit, die Sie in Ihr Unternehmen investieren einen Wert hat. Um den Preis für Ihre Zeit zu berechnen, legen Sie einen Stundensatz fest, unter dem Sie arbeiten wollen und teilen Sie ihn durch die Produkte, die Sie in dieser Zeit herstellen können. Die eigene Zeit ist ebenfalls wichtig, um die variablen Produktenkosten zu berechnen. Letztendlich können für ein einzelnes Produkt zum Beispiel letztendlich solche Kosten entstehen:

  • Kosten der verkauften Waren (3,25 Euro)
  • Produktionszeit (2 Euro)
  • Verpackung (1,78 Euro)
  • Werbung (0,75 Euro)
  • Lieferung (4,50 Euro)
  • Provisionen (2 Euro)

Diese würden sich dann alle insgesamt zu den variablen Kosten in Höhe von 14,28 Euro ergeben.

2. Profitziel berechnen

Hat man einmal die variablen Kosten berechnet, wird es Zeit, seinen Preis nach gewünschtem Profit zu berechnen. Wollen Sie beispielsweise eine Profitspanne von 20 Prozent auf ihr Produkt haben, ist es erstmal wichtig, zwei Dinge nicht zu vergessen:

  1. Wir haben die fixen Kosten noch nicht mit einberechnet, das heißt es kommen noch weitere Kosten auf uns zu
  2. Sie sollten die Marktsituation nicht außer acht lassen, das heißt der Preis sollte nicht zu weit über dem einer möglichen Konkurrenz liegen, da Sie sonst erheblich weniger Gewinn machen werden

Mit diesem Wissen sollten wir jetzt bereit sein, Ihren Preis zu berechnen. Nehmen Sie Ihre variablen Kosten und teilen sie durch 1 minus die gewollte Gewinnspanne als Dezimalzahl, in unserem Beispiel 17,85 Euro. Schöner aufgerundet hätten wir hier also einen Preis von insgesamt von 18 Euro für das Produkt.

3. Fixe Kosten bedenken

Auch wenn wir unseren Preis jetzt haben, sollten Sie eine Sache nicht vergessen: Die variablen Kosten sind nicht unsere einzigen Kosten.

Fixe Kosten sind die Kosten, die immer anfallen, unabhängig davon, ob Sie nun 10 oder 10.000 Produkte herstellen, beispielsweise die Miete. Diese sind auch ein wichtiger Teil ihres Geschäfts und sollten von ihren Verkäufen gedeckt sein.

Hierbei ist eine schwierige Frage, wie sich diese fixen Kosten noch in den Preis einbinden lassen können. Eine Möglichkeit ist, den Break-Even-Point zu berechnen. Dieser beschreibt den Moment, an dem beim Umsatz die Einnahmen die Ausgaben übersteigen. Unter diesem Link finden Sie eine Erklärung hierzu.

Dies ist dazu gemacht, damit Sie einen Überblick über Ihre variablen und fixen Kosten gewinnen, sowie um zu sehen, wie viele Einheiten Sie verkaufen müssen, um den Break-Even-Point zu erreichen. Dies hilft Ihnen letztendlich, die Balance zu finden beim Decken der Fixkosten und der Festsetzung des am besten geeignetsten Preis.

Testen und Wiederholen

Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, ihr Produkt zu veröffentlichen, nur aus Angst den „falschen“ Preis zu wählen. Ihre Preisfestlegung wird sich sowieso in Zusammenhang mit Ihrem Unternehmen weiterentwickeln und solange der Preis die Kosten deckt und etwas Profit erwirtschaftet, können Sie einfach praktisch ausprobieren, was möglich ist.

Fazit

Nun haben wir gesehen, dass die Preisfestlegung ein sehr komplexes Thema sein kann, das viele Variablen enthält und vielen Shop-Betreibern dabei schwer fällt. Hierbei sollten Sie allerdings nicht allzu viele Gedanken verschwenden.

Haben Sie keine Angst, sondern legen Sie einfach los, halten Sie sich an die von uns vorgeschlagenen Regeln und Sie entwickeln mit der Zeit von ganz allein ein Gespür dafür, den richtigen Preis für Ihre Produkte zu finden.

 

Haben Sie Interesse daran, mit Ihrem Shop insgesamt mehr Geld zu verdienen? Lesen Sie hier über Möglichkeiten, Ihren durchschnittlichen Bestellwert zu erhöhen.